Die Einwohner Großbritanniens stimmten im Jahr 2016 für den Brexit, das Verlasen der Europäischen Union. Nach viereinhalb Jahren wird das Ergebnis des Referendums in die Tat umgesetzt. Ab dem 1. Januar 2021 werden zahlreiche Änderungen auf die Insel zukommen, auch in der Premier League.
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Diese betreffen vor allem das Verpflichten von neuen Spielern aus dem Ausland. Neuverpflichtungen aus EU-Ländern müssen bestimmte Kriterien erfüllen, bevor sie zu einem britischen Klub wechseln können. Die Spieler benötigen Punkte für ein Governing Body Endorsement (GBE), die sie über Länderspieleinsätze, die Qualität des zu verkaufenden Klubs und die Anzahl der Spiele für ihren Verein sammeln können.
Unter dem Länderspielkriterium zählen auch Einsätze in den Jugendnationalmannschaften. Die Qualität eines Vereins wird anhand der Liga, der Ligaposition und den Leistungen in Europapokalwettbewerben festgelegt. Somit ist es für englische Vereine schwerer, Spieler von nicht renommierten Klubs und ohne Länderspieleinsätze zu verpflichten. Spieler, die knapp unter der benötigten GBE-Punktzahl liegen, können per Sondergenehmigung noch zu einem Verein der Premier League oder der English Football League (EFL) wechseln.
Stärkere Einschränkungen gibt es vor allem bei der Verpflichtung von Talenten. Schon im Januar-Transferfenster dürfen englische Vereine maximal drei internationale U21-Spieler verpflichten. Ab der Saison 2021/22 liegt das Limit bei sechs Spielern der U21-Altersklasse innerhalb einer Saison. Des Weiteren dürfen ausländische Spieler unter 18 Jahren nicht mehr auf die Insel wechseln. Transfers wie der des brasilianischen Torhüters Marcelo Pitaluga oder des deutschen Mittelfeldtalents Melkamu Frauendorf kann der Liverpool FC ab 1. Januar nicht mehr tätigen.
Die Brexit-Restriktionen könnten mehrere Effekte auf das Transferverhalten der Premier League-Klubs haben. Da junge talentierte Spieler aus dem Ausland nicht mehr verpflichtet werden können, könnte sich die Anzahl der Transfers von etablierten Profis und somit vermutlich auch die zu zahlenden Ablösesummen, steigen. Auf der anderen Seite könnten gerade die Transferrestriktionen für Jugendspieler dazu führen, dass die Vereine verstärkt auf eigene, lokale Talente setzen wird. Für den Liverpool FC könnte da das neue Trainingszentrum in Kirkby einen positiven Effekt auf die Ausbildung des nächsten Steven Gerrard oder Trent Alexander-Arnold haben.