Luis Alberto wechselte 2016 für umgerechnet 4 Millionen Euro nach einer erfolglosen Zeit von Liverpool nach Rom. Für viele Fans dürfte dieser Transfer damals unter dem Radar verlaufen sein. Edwards war damals schon für den Transfer zuständig.
Michael Edwards ist der Sportdirektor bei Liverpool und bleibt oft im Hintergrund und agiert ausserhalb des Rampenlichts. Er führt keine Interviews und will keine Schlagzeilen. Er tritt nicht öffentlich auf und ist selten auf Bildern zu finden. Auf der Webseite des Liverpool FC findet sich ebenfalls kaum Informationen zum Mastermind.
Edwards wechselte 2011 als Chef-Analyst von Tottenham an die Merseyside und innerhalb von fünf Jahren wurde er vom Analysten zum Sportdirektor ernannt. Damals kannten ihn nur die Insider und hartgesottenen Fans aus Liverpool.
Sein Ruf baute er sich in den letzten Jahren auch nach außen hin auf durch hervorragende Arbeit hinter den Kulissen. Er ist einer der Strippenzieher hinter Jürgen Klopps Erfolg mit Liverpool. Transfers wie Sadio Mané, Virgil van Dijk, Mohamed Salah, Alex Oxlade-Chamberlain, Fabinho, Alisson Becker, Joel Matip, Andy Robertson, Takumi Minamino und James Milner gehen auf sein Konto. Schaut man sich alleine die Qualität der Spieler und ihre damaligen bezahlten Transfersummen an werden die Augen groß und die Ohren warm.
Bei den Abgängen zeigt sich sein Händchen für den starken finanziellen Fokus Edwards Arbeit bei den Reds. Vor allem beim Spiel gegen Bournemouth wird sein Verhandlungsgeschick klar. Dominic Solanke wurde für 21,7 Millionen Euro an Bournemouth verkauft, Jordon Ibe vor einigen Jahren für 17 Millionen Pfund und selbst Brad Smith wechselte für 4.6 Millionen Euro zu den Cherries.
Die Transfers von Danny Ings, Danny Ward, Mamadou Sakho, Coutinho, Benteke und Joe Allen spielten Liverpool in drei Jahren fast 280 Millionen in die Kassen. Dabei nimmt mit etwa 145 Millionen Euro der Coutinho Transfer knapp mehr als die Hälfte ein.
Ein weiteres Geschäft, welches am Deadline Day 2016 über die Bühne ging könnte Liverpool nun weitere Millionen einbringen.
Edwards gehörte dem Transferkomitee an welches 2013 den spanischen Mittelfeldspieler Luis Alberto ausfindig machte. Er spielte damals bei Sevilla und Liverpool glaubte an sein Potential. Für 8 Millionen Euro holte man ihn an die Merseyside. Neun Einsätze ohne Tor später wurde Luis Alberto verliehen und wurde 2016 für 4 Millionen an Lazio Rom verkauft. Ein Flop also.
Seit seinem Wechsel in die Serie A hat Alberto gezeigt, warum Liverpool damals so viel von ihm hielt. Was in der Premier League nicht funktioniert, klappt hervorragend in der Serie A. Alberto ist erst 27 Jahre alt und hat sich jedes Jahr konstant verbessert und ist einer der besten Offensivspieler der Liga. Er ist ein überragender Vorlagengeber, der in dieser Saison in allen Wettbewerben 13 Tore vorbereitete und 5 selber erzielte.
Luis Albertos Vertrag läuft aus und das Interesse einer Reihe von hochkarätigen Klubs in ganz Europa ist sicherlich nicht unbegründet. Lazio Rom versucht den Leistungsträger zu halten - mit einer Ausstiegsklausel in Höhe von fast 100 Millionen Euro. Sollte sich Lusi Alberto anders entscheiden, könnte Rom etwa 80 Millionen Euro verlangen.
Und hier kommt Liverpool ins Spiel. Michael Edwards und sein Team verhandelten damals eine Weiterverkaufs-Klausel in Höhe von 30%. Im Rückblick ein Geniestreich. Dadurch könnte Liverpool an dem Transfer 24 Millionen Euro verdienen.
Berichten in Italien zufolge versucht Latium nun verzweifelt, den Mittelfeldspieler mit einer Entlassungsklausel in Höhe von rund 87 Millionen Pfund an einen neuen Vertrag zu binden. Weitere Berichte besagen, dass Lazio im Falle einer Nicht-Unterzeichnung dieses Abkommens in diesem Sommer 69 Millionen Pfund verlangen wird.
Kein Wunder, dass sich in Liverpool einige mit der Serie A beschäftigen. Mit dem steigenden Ruhm und Erfolg von Luis Alberto wächst auch der Legendenstatus von Michael Edwards an der Anfield Road. Egal, was er tut, der Sportdirektor wird sicherlich bald wieder im Rampenlicht stehen.