Jordan Henderson, Kapitän des Liverpool FC, war kürzlich zu Gast im Podcast "The Greatest Game" von Liverpools Abwehr-Legende Jamie Carragher. Beide sprachen ziemlich offen über Hendersons Zeit bei den Reds und über ein wichtiges Gespräch mit Jürgen Klopp, welches die Rolle von Jordan im Mittelfeld maßgeblich veränderte.
In der zweiten Saison unter Jürgen Klopp rutschte Jordan Henderson in die Rolle des tiefstehenden Mittelfeldspielers und wurde, wir erinnern uns, oft von Fans und Experten für seine Leistungen kritisiert - mangelnde Popularität war die Folge. Mit fehlenden Optionen auf der Sechser-Position wurde der mittlerweile 29-jährige allerdings als beste Lösung angesehen. Die Stimmen nach einer passenden Verstärkung wurden laut.
Ein Tor und eine Vorlage nach seiner Einwechslung beim 3:1-Sieg in Southampton im April, gefolgt von einer starken Leistung bei seiner Rückkehr in die Startaufstellung gegen Porto zeigen die Ausmaße des Gesprächs. Ein Tor gegen die Spurs, eine absolute Weltklasse-Vorlage zum 3:0 von Mané gegen City untermauern, dass die Herrschaften im Hintergrund die richtigen Gespräche und Maßnahmen unternommen haben. Mittlerweile startet Jordan an der Seite von Fabinho und Gini Wijnaldum und die Kritiker sind verstummt.
"Eine zeitlang hatte ich eine Position gespielt, auf der ich spielen musste, weil wir offensichtlich nicht wirklich so einen Spielertyp im Team hatten. Ich habe eine Rolle gelernt, die gebraucht wurde und ich hatte das Gefühl, dass ich gut gemacht habe. Der Trainer hat mir dabei geholfen [...]. Als Fab kam und nach ein paar Monaten anfing, diese Rolle zu übernehmen, weil es mehr seine natürliche Position war [...] fing ich an zu überlegen ob jetzt nicht vielleicht der Moment da ist zu zeigen, welche Position für mich natürlicher wäre."
"Kurz darauf (etwa Ende Dezember - Anm. d. Red.) war es an der Zeit ein Gespräch mit dem Manager zu führen in dem es darum ging, dass ich als Nr. 8 weiter vorne spiele. Für mich war es natürlicher, denn ich habe so auch für England gespielt."
Jamie Carragher hörte gespannt zu und fragte, ob es mehr eine Forderung von Henderson an Jürgen Klopp gewesen sei. Der Kapitän untermauerte, dass es ein positives Gespräch auf Augenhöhe war. "Es war eher ein Gespräch mit dem Manager, in dem ich sehen wollte, was er dachte und ich wollte sehen, wo er meine Stärken sieht."
Jürgen Klopp sah Hendersons Stärken zu dem Zeitpunkt auf beiden Positionen. "...Und er fragte mich, was ich dachte und ich sagte nur: "Ich finde, dass die Nr. 8 viel natürlicher für mich ist, und ich habe dort kürzlich für England gespielt und ich fühlte mich wohl in der Position. [...] Im darauf folgenden Spiel stand ich nicht in der Startelf, aber ich war zuversichtlich, denn ich wusste, was er von mir verlangte. Ich war bereit zu zeigen, wie gut ich in der Position bin."
Trotz der Rotation stand Henderson in dieser Saison regelmäßig in der Startelf und hat eine neue Dimension zu seinem Spiel hinzugefügt. Ein Wechsel zurück zur Nummer 8, der seine Energie, seine Arbeitsgeschwindigkeit und seine Offensivstärken besser zur Geltung bringt, scheint sowohl für den Spieler als auch für den Verein von Vorteil zu sein.
Was so ein Gespräch mit Jürgen Klopp doch ausmachen kann. Den kompletten Podcast findet ihr hier.