Seit dem 1. Januar ist das Vereinigte Königreich nicht mehr Teil der Europäischen Union. Anstelle Mitglieder-übergreifender EU-Regeln trat ein Partnerschaftsvertrag, der die wirtschaftlichen Beziehungen zwischen dem europäischen Festland und einem Großteil der britischen Inseln regelt. Auch die Premier League Clubs werden sich auf neue Regularien für Transfers mit Clubs aus der EU einstellen müssen. Gemäß einem Bericht u.a. von der Daily Mail werden insbesondere die Bestimmungen für die Bewilligung von Arbeitserlaubnissen betroffen sein. Diese haben bereits in der Vergangenheit dafür gesorgt, dass Spieler wie Allan Rodrigues, Taiwo Awoniyi oder Anderson Arroyo nicht für den Liverpool FC auf dem Feld stehen konnten.
Das neue System soll laut des Berichts dem der Vergangenheit ähneln, jedoch auf eine größere Anzahl an Spielern angewendet werden. Grundsätzlich werden Zukäufe demnach in einen 15 Punkte umfassenden Kriterienkatalog eingestuft, nach denen Arbeitserlaubnisse erteilt werden. Relevant für die Einstufung seien beispielsweise die Nationalmannschaft des Spielers, die Qualität sowie die Ligazugehörigkeit des abgebenden Clubs. Die Aussicht auf eine Arbeitserlaubnis sei demnach erst ab zwölf vergebenden Punkten gegeben.
Neu ist nach Ansicht des Daily Mirrors, dass nun auch U21-Spieler den Kriterienkatalog durchlaufen müssen. Akteure, die einer der 66 Top-Fußballakademien weltweit entstammen, würden demnach aber automatisch mit drei zusätzlichen Punkten bewertet werden, was die Chance auf eine bewilligte Erlaubnis drastisch erhöht. Dennoch hätten die neuen Regeln nach Einschätzung von This is Anfield das Potenzial, vor allem die Verpflichtung von hochtalentierten Jugendspielern aus der EU zu erschweren.
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Negative Konsequenzen für Transfers von "Senior"-Spielern (gestandenen Spielern aus den ersten Teams) erwartet Mike Keegan von der Daily Mail indes nicht, da diese mittels eines "Autopass"-Systems automatisch für eine Arbeitserlaubnis qualifiziert sind.
Die neuen Regularien werden gemeinhin als Sieg der FA beschrieben, da die sich bereits in den vergangenen Jahren vermehrt dafür stark gemacht hatte, einheimischen Jugendspielern Vorteile in den Clubs einzuräumen.
Sollten die neuen Bestimmungen tatsächlich so in der Realität umgesetzt werden, dürften britische Nachwuchsspieler in Zukunft weniger ausländische Konkurrenz zu befürchten haben. Ob das neue System dazu führt, dass mehr nationale Spieler in die Top-Teams kommen oder die Klubs stattdessen diese Regularien mit besonderen Anstrengungen versuchen zu erfüllen bleibt abzuwarten.