In der Nacht von Donnerstag auf Freitag wirkten Alisson Becker und Fabinho noch beim 4:1-Sieg Brasiliens gegen Uruguay in der WM-Qualifikation mit. Statt nach dem Spiel direkt zum Arbeitgeber nach Liverpool zu fliegen, reist das Duo in die spanische Hauptstadt. Dort sollen sich beide auf das Champions League-Gruppenspiel des Liverpool FC gegen Atletico Madrid am Dienstagabend vorbereiten.
"Wir wussten es seit einer Weile und haben unsere Entscheidung schon vor ein paar Tagen getroffen", sagte Trainer Jürgen Klopp am Freitag auf der Pressekonferenz zum Watford-Spiel. Denn wären Alisson und Fabinho nach Liverpool geflogen, hätten sie es nicht nur nicht mehr rechtzeitig zum Spiel gegen die Hornets am Samstagmittag geschafft, sondern hätten auch die Partie gegen Atletico verpasst.
Denn Brasilien gilt für Großbritannien noch als Corona-Risikogebiet. Spitzensportler, die aus solchen Ländern ins Land zurückkehren, müssen sich zehn Tage in Quarantäne begeben und dürfen nur einmal pro Tag für das Training oder ein Pflichtspiel diese verlassen. Eine Einreise aus England nach Spanien wäre somit für die Beiden nicht möglich gewesen.
"Die Entscheidung, die wir getroffen haben, ist, dass die Jungs nicht hier sein werden", sagte Klopp in Liverpool. "Sie werden direkt nach Madrid gehen, dort auf uns warten, dann hoffentlich gegen Atletico spielen können, etwas später zurückkommen als wir, dann sind die zehn Tage fast vorüber. Dann können sie zurückkommen und sind wieder in unserem normalen Ablaufplan drinnen, und das war's."
Somit muss Klopp auf das Duo nur im morgigen Ligaspiel gegen Watford verzichten, was aufgrund der frühen Anstoßzeit am Samstagmittag auch ohne Quarantänepflicht der Fall gewesen wäre. Die Premier League lehnte Liverpools Anfrage ab, das Spiel zu einem späteren Zeitpunkt auszutragen.
Atletico Madrid hingegen kann sich das ganze Wochenende auf das Duell mit Liverpool vorbereiten. Die spanische Liga hat der Bitte von Atletico und Real Madrid, die Ligaspiele am Wochenende aufgrund der späten Rückkehr der südamerikanischen Nationalspieler zu verschieben, stattgegeben.
"Atletico, unser nächster Gegner in der Champions League, spielt am Wochenende nicht, – so etwas würde es hier nie geben!", wetterte Klopp gegen die Premier League. "Wenn es passieren würde, dann hieß es 'Mein Gott, wie können sie das für sie tun?' oder so ähnlich."
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Es ist nicht das erste Mal, dass Klopp die Spielansetzungen in England kritisierte. 2019 musste Liverpool einen Tag vor dem Halbfinale der FIFA-Klubweltmeisterschaft in Katar im Viertelfinale des Ligapokals bei Aston Villa antreten. Klopp nahm die erste Mannschaft mit nach Katar und ließ ein U23-Team im Pokal auflaufen, welches chancenlos mit 0:5 unterging.