Eine Woche nach dem 2:2 in der Premier League standen sich Manchester City und der Liverpool FC erneut gegenüber, diesmal im Halbfinale des FA Cups in Wembley. Die Reds konnten unterhalb der Woche einige Stammspieler gegen Benfica Lissabon schonen und starteten in Bestbesetzung. Die Skyblues mussten auf den verletzten Kyle Walker verzichten. Kevin de Bruyne saß angeschlagen nur auf der Bank.
Die rote Hälfte in Wembley, die anders als der City-Block komplett ausverkauft war, sah eine ganz andere Liverpool-Performance als noch vor einer Woche. Diesmal gab das Team von Jürgen Klopp den Takt vor und nach neun Minuten gab es bereits das erste Tor zu bejubeln. Ibrahima Konaté setzte sich bei einem Eckball von Andy Robertson gegen seine Gegenspieler durch und köpfte wie schon in den beiden Champions League-Partien gegen Benfica den Ball ins Netz.
Manchester City wirkte geschockt und wusste sich im Spiel meist nur durch Fouls zu helfen. Dazu schlichen sich viele Unkonzentriertheiten in das Aufbauspiel der Skyblues ein. Liverpool hingegen legte ein starkes Pressingspiel an den Tag. In der 17. Minute ließ sich Torwart Zack Steffen zu viel Zeit am Ball und somit vom daherkommenden Sadio Mané unter Druck setzen. Der Senegalese grätschte beherzt den Ball von den Füßen des US-amerikanischen Keepers direkt ins Tor zur 2:0-Führung. Die Liverpooler Fankurve verfiel in einen Partyrausch.
Anschließend flachte die Partie etwas ab, doch Liverpool dominierte klar das Geschehen. City konnte nicht einmal einige Unkonzentriertheiten von Alisson Becker ausnutzen. Kurz vor Abpfiff der Halbzeit schlug Liverpool erneut zu. Trent Alexander-Arnold verlagerte mit einem fantastischen Pass den Ball auf die linke Seite. Über weitere Stationen landete der Ball bei Thiago Alcântara der mit einem Lupfer Mané anspielte. Der Afrika-Cup-Sieger schoss mit einem Außenrist-Volley den Ball flach ins untere Eck ein. Steffen sah dabei nicht gut aus.
Manchester City musste in der zweiten Halbzeit schnell antworten, was ihnen auch wenige Minuten nach Wiederanpfiff gelang. Gabriel Jesus legte von rechts auf für den im Zentrum hereinlaufenden Jack Grealish. Keiner in Rot lief mit dem englischen Nationalspieler mit, weswegen er unbedrängt zum 1:3 verkürzen konnte.
Der englische Meister hatte sich wieder gefangen, doch sie konnten die Schwächephase der Reds nicht weiter ausnutzen. Die beste Chance hatten die Citizens in der 70. Minute als Grealish die Liverpooler Abwehr mit einem Pass auf Gabriel Jesus knackte. Der Brasilianer scheiterte aber im Eins gegen Eins-Duell mit Alisson Becker.
Im Gegenzug hätte Liverpool aber die Partie vollends entscheiden können, als Mohamed Salah sich in einen Klärungsversuch von Oleksandr Zinchenko im Strafraum reinwarf. Der Ägypter versuchte mit einem Heber Steffen zu bezwingen, doch der Ball verfehlte ganz knapp das Tor.
In der 90. Minute schöpfte City noch Hoffnung, als der eingewechselte Riyad Mahrez von der Torauslinie aus Alisson tunnelte und Bernardo Silva bediente, der zum 2:3 einschob. Es reichte am Ende aber nicht, den 15. Einzug ins FA Cup-Finale für den Liverpool FC zu verhindern.
Zum ersten Mal seit zehn Jahren erreichen die Reds das Endspiel des ältesten Pokalwettbewerbes der Welt. Am 14. Mai hat Jürgen Klopp die Chance, entweder gegen den Chelsea FC oder Crystal Palace, den achten FA Cup für den Liverpool FC und den zweiten Titel in der laufenden Saison zu gewinnen.
Liverpool FC: Alisson Becker; Andy Robertson, Virgil van Dijk, Ibrahima Konaté, Trent Alexander-Arnold; Fabinho, Thiago Alcântara (87. Curtis Jones), Naby Keïta (73. Jordan Henderson); Luis Díaz (84. Roberto Firmino), Mohamed Salah, Sadio Mané (84. Diogo Jota)
Tore: 0:1 Ibrahima Konaté (9.), 0:2 Sadio Mané (17.), 0:3 Sadio Mané (45.), 1:3 Jack Grealish (47.), 2:3 Bernardo Silva (90.)