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Gegneranalyse Newcastle - Halten die Neureichen die Klasse?

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    15. december 2021
Am Donnerstag empfängt der Liverpool FC am 17. Spieltag der Premier League Newcastle United. Die Gegneranalyse der Redmen Family.

Die Magpies waren jahrelang die graue Maus der Liga. Der Fußball war alles andere als ansehnlich, dennoch wurde die Klasse stets recht souverän gehalten. Anfang Oktober jedoch verkaufte der bisherige Besitzer Mike Ashley (57) den Verein an ein saudi-arabisches Konsortium. Der Kader hat sich seither nicht verändert, dafür aber der Trainer.

Eddie Howe - Nur der kurzfristige Retter?

Für den entlassenen Steve Bruce (60) übernahm Eddie Howe (44) Anfang November das Traineramt. In einem Vorort von Bournemouth geboren, spielte Howe in der Jugend und zum Ende seiner aktiven Karriere beim AFC Bournemouth. Knapp 18 Monate nach seinem Karriereende wurde er im Alter von lediglich 31 Jahren Trainer der Cherries. Während seiner ersten Amtszeit konnte er im ersten Jahr in der vierten Liga die Klasse halten, im zweiten Jahr aufsteigen und spielte im dritten Jahr um den Aufstieg in die zweite Liga mit.

Im Januar 2011 folgte er dem Ruf des Geldes und wechselte nach Burnley. Hier wurde Howe allerdings nicht wirklich glücklich und kehrte nach zwei Jahren zurück zu seinem Herzensverein. Diesen konnte er in der Folge immer weiter nach oben führen, starke fünf Jahre hielt Howe den Verein in der Premier League, ehe man in der Saison 2019/20 abstieg.

Howe galt lange Zeit als eines der größten britischen Trainer-Talente. Immer wieder wurde er mit größeren Vereinen in Verbindung gebracht, allen voran mit dem Arsenal FC nach dem Abgang von Arsene Wenger. Er blieb Bournemouth allerdings zu lange treu, sodass er nach dem Abstieg über ein Jahr ohne Job war, da seine Aktien auf dem Trainermarkt immer weiter gesunken sind.

Nun ist er also in Newcastle gelandet. Die Frage wird sein, ob die neuen Besitzer in ihm eine Langzeitlösung sehen und mit ihm eine Mannschaft entwickeln wollen, oder ob Howe nur der Trainer sein soll, der die Mannschaft vor dem Abstieg bewahrt und im Sommer von einem größeren Namen ersetzt werden soll. Beides ist absolut denkbar, insgesamt wirken die Äußerungen und Gerüchte zu potenziellen Neuzugängen so, als würde das Board durchaus mit Sachverstand an die Aufgabe herangehen und keine Schnellschüsse machen.

Kaum Veränderungen im Sommer

Im Sommertransferfenster gab es kaum Wechsel, weder auf der Zugang- noch auf der Abgangseite. Joe Willock (21) wurde für knapp 30 Millionen Euro fest verpflichtet, der offensive Mittelfeldspieler war bereits in der letzten Rückrunde von Arsenal ausgeliehen und hinterließ mit acht Toren in 14 Spielen einen starken Eindruck. Mit Toren in sieben aufeinanderfolgenden Einsätzen stellte er sogar einen neuen vereinsinternen Rekord auf. In dieser Saison kann der Engländer bisher nicht an seine starken Leistungen anknüpfen.

Abgegeben haben die Magpies keinen Spieler, der sportlich relevant gewesen wäre. Ablösesummen wurden ebenfalls keine generiert. Yoshinori Muto (29), Christian Atsu (29), Florian Lejeune (30) und Andy Carroll (32) verließen den Verein ablösefrei, Matty Longstaff (21) wurde nach Aberdeen verliehen.

Systemänderung durch Howe

Seit dem Trainerwechsel spielt Newcastle in einem flachen 4-4-2. Dieses ist nominell durchaus offensiv ausgerichtet. Die beiden zentralen Mittelfeldspieler sind mit Willock und Kapitän Jonjo Shelvey (29) eher offensiv orientierte Spieler, dazu sind die Flügelstürmer nicht unbedingt für ihre Defensivarbeit bekannt. Dennoch versucht man, gegen den Ball zwei enge Viererketten zu bilden und möglichst wenig Platz zwischen diesen zu lassen.

Offensiv geht auch unter Howe viel über Allan Saint-Maximin (24). Der ehemalige Hannoveraner ist fußballerisch eindeutig der beste Spieler im Kader, der Franzose ist an über einem Drittel der Tore der Magpies direkt beteiligt. Und auch ansonsten ist er nahezu der einzige Spieler, der aus dem Spiel heraus für Gefahr sorgen kann. Vor allem bei Kontersituationen ist Saint-Maximin durch seine Geschwindigkeit und Wendigkeit sehr schwer zu stoppen. Seine 4,2 erfolgreichen Dribblings pro Spiel übertrifft nur Adama Traore (25) von den Wolverhampton Wanderers.

Endlich gewonnen

Es ist bisher eine Saison zum Vergessen für Newcastle. Unter Bruce konnte kein einziges Spiel gewonnen werden, auch im EFL Cup scheiterte die Mannschaft bereits an der ersten Hürde, dem Burnley FC (3:4 nach Elfmeterschießen). Auch mit Howe wurde es nur bedingt besser, zwei Punkte gab es aus den ersten drei Spielen.

Am 15. Spieltag konnte endlich der erste Sieg eingefahren werden, dieses Mal schlugen die Magpies Burnley mit 1:0. Ansonsten spielte man siebenmal unentschieden und verlor acht Spiele. Vor allem die Defensive sieht bisher erschreckend schwach aus, 34 Gegentore in 16 Spielen sind der schlechteste Wert der Liga.

Prognose

Bisher spielte Newcastle unter Howe nur einmal gegen ein sogenanntes Big-Six-Team, namentlich den Arsenal FC. Hierbei sah man Ansätze davon, wie das Spiel gegen Liverpool aussehen dürfte. Newcastle hatte keinerlei Interesse am Ballbesitz und setzte stattdessen auf Konter über Saint-Maximin. Bereits die ganze Saison ist man mit nur 38,9% die Mannschaft mit dem niedrigsten Ballbesitz in der Premier League. Es wird also ein sehr einseitiges Spiel auf die Zuschauer zukommen. Defensiv sind die Magpies sehr anfällig, wenn es darum geht, Strafstöße zu verschulden. Bereits fünfmal durften die Gegner sich aus elf Metern versuchen, Ligahöchstwert.



Offensiv strahlt Newcastle vor allem Gefahr nach Standards aus. Mit fünf Treffern nach ruhenden Bällen steht man in dieser Statistik auf Platz sieben im Ligavergleich. Neben dem bereits mehrfach erwähnten Saint-Maximin ist vor allem auf Matt Ritchie (32) zu achten. Der Schotte bereitet viele gefährliche Aktionen vor, steht bei 2,2 Key-Pässen pro Spiel, was ligaweit Platz acht bedeutet. Mehr Flanken als Ritchie schlagen sogar nur zwei Spieler. Unter Howe bekam er zuletzt allerdings deutlich weniger Minuten, vor allem da seine beste Position die des Flügelverteidigers ist. Diese Position gibt es im neuen System der Magpies nicht mehr.


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